Suche nach dem Dual

AMARYLLIS

28. Vortrag und Meditation
In Ravensurg am 14. Februar 1982.

Frage: Muß man diese Dual-Seele in dieser Welt finden in einem männlichen Partner? ...... Oder ist dieses Dual der göttliche männliche Aspekt, den ich finden muß? Also für mich als Frau das Prinzip des Vater-Gottes?

Antwort: Darauf können wir leicht antworten: Dieses Wiederfinden seines einzigen angestammten verlorenen Ring-Teiles ist nicht gebunden an euren Planeten oder an dieses Leben auf diesem Planeten. Dieses verlorene Teil kann zu deinen Lebzeiten auch auf der Erde sein, aber es kann genauso ein Freiwesen sein, das zur Zeit eine andere Schule durchläuft. Dieses Sich-Finden in einer einzigen Seligkeit des Wiedererkennens ist allerdings gebunden an dieses Heimkehren einer Halbseele in die Umarmung des absoluten Gegenpoles. Das ist ein Mysterium, das ein Wesen auch in inkarniertem Zustand erleben darf: Eine große Erschütterung, ein Sich-Auflösen in seinem absoluten Nicht-Sein. Dieses Erleben ist meistens verbunden mit einer gewissen inneren Wandlung einer Seele, die sehender geworden ist, wissender, feiner. Aber dieses Mysterium ist die Morgengabe, wie Ami gestern gesagt hat, die Gott einer Seele schenkt. Denn nach einer solchen himmlischen Ehe mit einer Gottheit, möchten wir im Bilde sagen, wirst du deinen Partner sehen können. Es ist durchaus in der mathematischen Möglichkeit, daß der Partner sogar dein Gatte sein kann; aber das würdest du mit Sicherheit fühlen, trotz dieser Blindheit eines inkarnierten Wesens. Dieses Einssein in Seligkeit das fühlt ein Seelenwesen auch in dieser gewissen Grobmaterie, in der es gefangengehalten ist über seine Erdenzeit hinweg.

Dieses Zusammenklingen zweier Seelen ist göttlich. Aber erst dieses Aufgesogensein einer Seele in den Urgrund seiner Stammheimat hat eine Seele so gottähnlich gemacht, daß sie auch ihren Partner weiß. Dieses Menschenwesen ist ja verdunkelt, eigentlich ein Träumendes geworden, das sein wahres Leben höchstens ahnen kann. Und so ist dieses Suchen nach seinem Partner auch oft verbunden mit einer Fehlentscheidung. Aber jetzt müssen wir dir etwas sagen: Auch ein Gebundensein an ein Wesen, das vielleicht nicht ganz einschwingt in dein eigenes Stromfeld, ist trotzdem in gewissem Sinne ein Geschenk und eine Verpflichtung für dich. Denn darin zeigt sich der Adel einer Seele, daß auch ein vielleicht sogar ungeliebtes Schicksal deine Liebe hervorruft, oder deine Fürsorge, oder ein Bewußtsein, daß ein jedes Sein in diesem Universum dir anvertraut ist - deiner Pflege, deiner Liebe.

Diese Bindungen eurer derzeitigen Kulturstufe haben ja augenblicklich nicht mehr ganz diese Strenge, die eine frühere Zeit bereitet hat; das ist richtig und das ist gut. Denn ein Menschenwesen soll so weit reifen und sich entwickeln, daß es diese äußeren Zwänge, möchte ich fast sagen, Richtlinien, gar nicht mehr benötigt. Das gilt auf allen Gebieten: in der Ehe, in allem, was ein Menschenwesen versucht und anpackt, um dieses Stück seines ewigen Lebens auf diesem Planeten in Würde und Schönheit zu gehen. Es wird vielleicht eine Zeit kommen, da man überhaupt diese sanktionierten Formen nicht mehr braucht, da die Menschen so göttlich geworden sind, daß ihre Seele keine Peitsche mehr braucht, um sie in die Richtung zu treiben, denn sie weiß die Richtung.

Du fragst: Muß man dieses Ergänzungswesen hier auf der Erde finden? Nein. Aber man kann es. Aber da tritt nun ein anderes “Phänomen” ist nicht ganz richtig - ein anderes Stadium ein; es kann auch sein, daß du tatsächlich dein Dual gefunden hast, und es nicht erkennst. Warum? Das ist ganz einfach zu beantworten: Erst diese Läuterung, erst diese Reinheit, die dich dem Gottesherzen spiegelgleich macht, das ist die Vorbedingung, daß du dein Dual auch erkennst. So kann es sein, daß du vielleicht viele Male deinem Ideal, deinem verlorenen Halb-Selbst begegnet bist, sogar in einer Ehe verbunden, und hast es nicht erkannt. Weil ihr beide die Reife noch nicht hattet

Aber dieses Getrennt-Wesen, das sich vielleicht über Äonen von Zeiten nie erkennt, ist trotzdem verbunden durch die Siegelung seiner Einmaligkeit. Und so ist dieses Schwingen zwischen diesen Seelen, die nur ein einziges Mal im Universum zusammenschießen können - dieses Schwingen zwischen diesen Seelen ist trotzdem so stark, daß sich diese beiden Liebes-Seelen immer im gleichen Rhythmus des Weltenatems entschlacken und in der gleichen Welle, möchte ich sagen, emporgetragen werden zu ihrem Stammplatz in Gottes Herzen, um sich dort einfügen zu dürfen in ihre Heimat in Gott.

Amen