Liebesbeziehung zu Geistwesen

AMARYLLIS

1.  Bandaufnahme in Ravensburg
am 11. April 1981

dieser erste Vortrag, der auf Band gesprochen wurde, ist der Beginn einer 15-jährigen Vortragstätigkeit von Amaryllis und soll in voller Länge wiedergegeben werden.

Amaryllis, einen Augenblick! Ich möchte etwas dazwischenwerfen. Ich bin Puntila, und wir haben doch vereinbart, uns vorzustellen. Dieses Wesen hier (Margot) hat mit Recht bemängelt, daß die Freunde zwar sprechen, aber ihre Namen als Einstimmung und Bekräftigung ihrer Sendung zuweilen nicht nennen. Das möchten wir nachholen. Ich bin Puntila, und ich kann das beschwören, daß ich aus einer Urquelle stamme, oder rede, und beauftragt bin, dieses Wesen hier zu schützen, und auch alle die Freunde, die in diesem Kreis arbeiten, mit einzubeziehen in diesen Schutz. Das ist eine Aufgabe, die sehr verantwortungsvoll ist. Aber ich freue mich, dieses Amt übernommen zu haben! Ich habe es noch keine Sekunde bereut.

Amen

Ich bin Aramischna und habe eine ganz andere Funktion. Ich bin ein Lichtgeist, der eine gewisse Reinheit erreicht hat und sozusagen das Gesamtensemble führt, so wird man das ausdrücken können. Was ihr vielleicht einen Direktor nennen würdet oder einen Geschäftsführer. Das hat Eliána heute öfters geschrieben, von einem „Geschäftsführer“ - das ist so etwas Ähnliches; eine Führerpersönlichkeit, die selten eingreift, persönlich aber trotzdem die Fäden in der Hand hält und bestimmend ist.

Ich bin Daniél. Ich habe verschiedene Funktionen. Ich habe zum Beispiel die Aufgabe, dieses Wesen hier (Ami) als eine Art von Melodie zu begleiten. Es ist mir aufgetragen, über der Harmonie dieses Wesens zu wachen und zu vermeiden, daß ein Wesen zu sehr angestrengt wird - hauptsächlich durch diese wissenschaftlichen Diktate, die eine große Anforderung stellen an ein Wesen, das diese Art des abstrakten Denkens gar nicht gewohnt ist. Dadurch kann leicht eine Ermüdung oder eine Unlust eintreten. Ich bin darauf bedacht, immer wieder eine Art von fröhlicher und aufmunternder Sendung einzublenden, als Märchen oder als Legende oder als irgendetwas, das diese Seele aufbaut in ihrer Substanz als ein empfindendes Wesen, als ein schönheitstrunkenes Wesen. Das darf man gar nicht unterschätzen! Dieses Gleichgewicht des Banalen - Banalen ist nicht das richtige Wort - des rein Wissenschaftlichen oder mehr Abstrakt-Gedanklichen. Diese Arbeit ist sehr beanspruchend und sollte immer wieder aufgelockert werden. So wie ein Lachen ein Menschenwesen löst und erfreut, so soll auch eine solche Ausschmückung der Arbeit eine Freude sein und ein Dank an unser Medium.

Amen

Ich bin Aljaná und bin ein Gast - möchte ich sagen. Eine Aufgabe habe ich eigentlich nur vertretungsweise übernommen für Gad, da dieses Erläutern der Träume ein Spezialgebiet von mir selbst bedeutet. Ich habe mich darin sehr vervollkommnet, und ich fühle mich ausgezeichnet, daß dieser überragende Meister Gad mich bevollmächtigt hat, diese Serie zu vollenden. Daß ich jetzt noch hier bin, das ist eine Gnade, die ich mir erbeten habe; denn ein Zusammensein mit diesem Wesen ist ein wunderbares Geschenk für mich, und zugleich eine Prüfung auf meine Standhaftigkeit und meine Kraft der Enthaltsamkeit. Ich bin ein ungestümes Wesen - gewesen zum mindesten - unbeherrscht und auch ungehorsam, das muß ich zugeben. Dieses Hiersein und dieses Arbeiten mit meiner Braut ist ein Vertrauensbeweis, und ich habe mir vorgenommen, dieses Vertrauen nie mehr zu brechen.

Amen

Ich bin Brahma. Das weißt du, daß ich ein Sprachmeister bin. Meine Aufgabe ist die, diese eingestrahlten Strömungen all dieser Lehrer und Trainer zu überwachen in dem Sinne, daß ein Medium sie einformt in die deckenden, lebensvollen und ganz genau definierenden Ausdrucksformen. Das ist unendlich wichtig! Eine geistige Fracht an sich ist für ein Menschenwesen nicht aufzufassen. Sie muß eingekleidet werden in die eigene Sprache, die ein Wesen spricht und versteht und muß angeglichen werden an den Geistesinhalt. Das ist außerordentlich schwierig bei Themen, die ein hochgeistiges Thema ansprechen, oder das Themen behandelt, die aus einer Sphäre stammen, die ihr nicht kennt, die man direkt gar nicht sprechen kann, da die entsprechenden Begriffe fehlen.

Diese Aufgabe habe ich übernommen, zu versuchen - und ich glaube, sie ist mir auch bis jetzt zur Zufriedenheit gelungen - dieses Wesen zu bestimmen, diese entsprechenden Formulierungen ihrer eigenen Sprache aufzufinden und auch auszusprechen.

Amen

Auch ich werde mich noch melden. Ich bin der, den ihr den Geist aus der Mitte nennt. Das ist nicht einfach, zu definieren. Ich bin eigentlich nicht „ich“, sondern ich bin nur eine Ausdrucksform dieses Brutraumes an sich. Dieser Brutraum kann sich in jedem Moment durch irgendeine Stimme äußern, die sich auch einen Namen geben kann, aber sie muß es nicht. Dieses Ausströmen aus dem Urkeim kann nur stattfinden durch einen Interpreten, durch einen gezielten Speer, der dieses Wesen trifft. Anders würde dieses Wesen auf der Stelle sterben müssen. Denn diese Kraft, die hinter diesem Ursein steht, die ist gar nicht auszusprechen, oder gar nicht in irgendeine ähnliche auch nur entfernt streifende Formulierung zu kleiden. Deshalb ist es für mich schwierig, zu sagen, wer ich bin.

Zuweilen, wenn ich mich sehr persönlich zeige, das ist in Stunden, wenn Aljaná - nescht-ja-laai! - unsere Ami spricht immer den Namen ihres Bräutigams, weil sie im Augenblick eine solche Verbindung mit ihm hat, daß sie diese Zweiheit fast nicht mehr unterscheiden kann. Das heißt nicht „Aljaná“, Amaryllis! Du bist doch jemand anderes! Du bist vieles - du bist auch Mirjam, und du; bist auch Eliána, und du bist auch Aljána, ja - das hast du vielleicht gemeint.

Dieses Wesen ist manchmal unsicher und ängstlich und zweifelt. In diesen Augenblicken, da sie ganz unsicher wird und an allem zweifelt, was sie hört, und sich nicht sicher ist, aus welchen Quellen diese Übertragungen stammen, und immer wieder mutmaßt, es könnte aus ihr selbst entsprungen sein - in diesen Augenblicken nenne ich mich Aradura. Dann bin ich für sie wie ein Wesen, das sie umreißen kann, das für sie sich darstellt wie ein konturiertes Ausgeformtsein aus diesem Urnebel. In diesem Moment, wenn ich Aradura heiße, bin ich für sie wie ein Bräutigam, an den man sich anlehnen darf, an dem man seinen ganzen Schmerz ausweinen darf. Und das braucht sie manchmal. Aber wenn sie dann wieder gefestigt ist und selig ist im Kreis ihrer liebenden Brüder, dann vermißt sie mich nicht in diesem Maße, und dann ziehe ich mich sozusagen zurück in dieses Universalere. Dann habe ich eine größere Autorität - so empfindet sie es jedenfalls; ich komme ihr entfernter vor, etwas entrückter. In dieser Eigenschaft spreche ich im Augenblick. Deshalb kann ich dir keinen Namen nennen. Aber du sollst wissen, daß ich ein Urstrahl bin, der ungebrochen ist.

Amen

Auch ich möchte mich noch vorstellen. Ich bin ein ärztlicher Berater von Amaryllis und bin aufgerufen, ihre Gesundheit zu überwachen, hauptsächlich was diese geistigen Ströme anbelangt, diese Belastung durch Fremdeinflüsse, die ein Wesen sehr belasten und sehr stören können. Ich trete im allgemeinen in diesem Kreis nicht namentlich auf - ich bin Eliaschi. Aber da nun heute eine solche große offizielle Vorstellung vor sich geht, habe ich gedacht, vielleicht freust du dich, auch mich kennenzulernen. Ich kenne Eliána schon seit - das ist schwer auszudrücken - schon vor ihrer Geburt waren wir bekannt, das hat sie selbst gar nicht gewußt.

Amen

Ich möchte auch noch sprechen. Ich bin Bastián. Ich habe eine ganz andere Aufgabe. Ich muß dieses Wesen einschläfern; ich muß gewisse Zentren in ihrem Gehirn ausschalten, gewisse Funktionen lahmlegen. Das ist eine hervorragend verantwortungsvolle Tätigkeit, die auch ungeliebt war, zum mindesten, denn ein Wesen fühlte sich vergewaltigt und ausgeliefert, hilflos. Aber ich weiß jetzt - und wir haben uns gestern darüber unterhalten - daß dieses letzte Unausgeglichene, oder Unabgeglichene in unseren Charakteren bereinigt ist. Und ich weiß, und sie hat mir das bestätigt, eine große Schuld, die wir beide hatten - nicht nur ich - ist zerschmolzen und hat einer wunderbaren Vertrauensbasis Platz gemacht. Das möchte ich sagen.

Amen

Ich glaube, diese Wesen genügen. Es sind aber, das müssen wir noch dazusetzen, noch wesentlich mehr Helfer in diesem Kreise, die allerdings nicht immer ununterbrochen hier anwesend sind, sondern die bei Bedarf zugezogen werden, oder bei besonders schwierigen Situationen oder auch in Gefahren. Aber ich glaube, wir hoffen es jedenfalls, daß deine Unsicherheit oder dein gewisses Vermissen - das ist richtig und du hast vollkommen recht - nun durch unsere Offenbarungen dir Befriedigung gebracht haben!

M. entgegnet:

Ja. Dankeschön. Darf ich dazu was sagen? Ich glaube, ich muß hier an dieser Stelle etwas richtigstellen. Aber bevor ich das tue, möchte ich mich erst noch sehr herzlich bedanken bei euch allen! Diese Vorstellungen haben mir sehr viel gegeben. Sie freuen mich auch sehr, und ich nehme an, daß ihr meine Freude gespürt habt. Aber es ist eigentlich nicht der Mangel gewesen, daß ihr euch nicht vorgestellt habt, oder eure Namen gesagt habt; ich habe eigentlich vermißt, daß ihr mir keinen Gottesgruß entboten habt. Denn für mich ist das sehr, sehr wichtig! Ich brauche die Gewißheit, denn ich bin ja noch nicht so wie Ami - ich möchte es mal sein - aber ich brauche die Gewißheit, daß ihr aus Gottes Mitte kommt. Ich kann euch noch nicht so empfinden...

Geist aus der Mitte:

Darauf möchte ich antworten. Ein Wesen hat vollkommen recht! Es ist ein Mangel, daß wir dieses Grundprinzip, oder Gebot, versäumt haben. Dieses Begrüßen mit einem ausdrücklichen Signum Gottes ist für einen Geist Verpflichtung, und du hast vollkommen recht, dich auf dieses Recht zu berufen! Wir sind bereit, dir offiziell diesen Schwur abzulegen - wenn du es willst, ein jeder für sich, oder wenn du es willst, wird Puntila es für uns alle tun. Wir haben es insofern etwas vernachlässigt, da wir in einer Art von Ehe leben mit Amaryllis und uns so durchdringen, daß wir das gar nicht mehr vermissen. Auch Amaryllis hat es in der letzten Zeit jedenfalls nicht mehr vermißt. Sie wird nur mißtrauisch, wenn plötzlich Geistwesen sie bestrahlen aus einer Richtung, die ihr ungewohnt ist. Dann ruft sie nach Helfern und weigert sich, zu antworten. Dieses Geistwesen, das sie gerade anblickt, versucht ständig, zu stören. Und diese Richtung kennt sie auch ganz genau.
Amaryllis ist inzwischen so gestärkt, daß sie unsere Hilfe gegen dieses Wesen nicht braucht. Sie hat eine solche starke Strömung entwickelt, daß allein die Gedanken des Sich-Wehrens oder Ablehnens genügen. Aber das wissen wir nie, ob nicht andere Wesen sich einmischen wollen, und in solchem Fall sind wir natürlich auch zur Stelle, um dieses Wesen zu schirmen und zu schützen. Denn ein Medium ist hilflos in dem Augenblick, in dem es sein Bewußtsein verliert. Dann ist ein Medium ausgeliefert auch solchen Strömungen. Und deshalb ist es sehr gefährlich, was Ami gemacht hat, das müssen wir ihr vorhalten. Aber sie hat auf Gott vertraut, und das müssen wir ihr zugute halten. Dieses in eigener Regie Sich-Ausbilden-Lassen ist sehr gefährlich! Und wir haben sie manchmal bewundert, mit welcher Bedenkenlosigkeit sie sich dieser Aufgabe gewidmet hat!

Dazu möchte ich eines hinzufügen: Ein Wesen hatte ja versucht, Verbindung aufzunehmen mit einem Kreis (mit Prof. Sch. in Bad Wurzach). Aber dieser Kreis war anders gestimmt. Erstens hat sie sich nicht wohlgefühlt in diesem Kreis insofern, als er viel zu eng begrenzt war in seiner geistigen Aufnahme-Willigkeit, so möchte ich es sagen. Und diese Geistwesen, mit denen sie damals Verbindung aufgenommen hatte, haben einer Stufe angehört, die gut ist. Das waren lautere Wesen in ihrem Willen. Aber sie waren vollkommen unwissend. Und das hat dieses Wesen bald herausgefunden, daß sie von dieser Wissensstufe keine Hilfe oder keine Ausbildung erwarten könnte. Und deshalb hat sie dieses Tätigkeitsfeld aufgegeben. Nicht nur aus eigener Initiative; es waren auch äußere Gründe. Aber mit Willen oder mit einer gewissen - mit einem Anruf an diese Wesen hätte durchaus diese Gemeinschaft weiter bestehen können. Aber das hat auch noch andere Gründe, die wir jetzt nicht erörtern wollen. Jedenfalls hat sich dieses Wesen an Gottes Brust gelegt, und dieses Experiment ist auf dieser Basis auch gelungen.

Amen

M. bittet um die Deutung eines Traumes: (auf der Kassette nicht gesprochen).

„Im Traume war ich zuhause bei meinen Eltern in Borken. Eine Nachbarin, Mariechen Kr., die sicher nicht im Nähen gewandt ist, nähte für mich ein Kleid für außergewöhnliche Anlässe. Ein sogenanntes Festgewand. Ich war bei ihr zur Anprobe. Das Kleid paßte recht gut. Nur die Abnäher an den Brüsten mußten noch etwas hochgesetzt werden. Dazu bediente sie sich des Absteckens mit Nadeln. Bei meiner linken Brust gab sie Obacht, damit sie mich nicht steche, sie legte zu diesem Zwecke extra die Hand darunter. Bei meiner rechten Brust war sie schon nicht mehr so sorgfältig. Den vorher gesteckten Abnäher nähte sie gleich mit einem Reihfaden an mir fest. Sie nähte nicht nur den Stoff, sondern durch ihn hindurch und nähte ihn an meiner rechten Brustwarze fest, mit zwei Stichen, und zwar den einen senkrecht und den anderen waagerecht. Der Schmerz, den ich empfand, war nicht spitz, eher dumpf. Aber begleitet mit einem sehr unangenehmen Gefühl. Ich spürte noch, wie mir bewußt wurde, ich komme hier jetzt nicht mehr heraus.

Am Morgen nach dem Traume und auch den Tag über wie auch am Folgetag hat mich dieser Traum nicht losgelassen.“

Darauf möchte ich antworten - Puntila. Du wunderst dich vielleicht, weil ich kein Experte in Träumen bin. Aber dieser Traum ist auch für mich aufschlußreich.

Dieses Nachhause-Gehen weit weg in eine Heimat, das ist deine Vorzeichnung, die du jetzt gehen möchtest - du hast es dir vorgenommen. Du möchtest Verbindung aufnehmen mit deiner Urheimat, aus der du stammst als Gotteskind. Du möchtest eine Art von Vater-Mutter finden, aus dem du entsprungen bist, und dort eine Heimat suchen. Dieses Bild eines Wesens, das ein Kleid näht, ohne es gelernt zu haben, das kannst du sogar auf Amaryllis anwenden. Amaryllis hat sich auch ein Kleid genäht, ohne es gelernt zu haben, und trägt es jetzt als Sternengewand und als Mirjam.

Dieses Bild eines Kleides ist eine Art von Übersetzung einer geistigen Ausdrucksform oder eines geistigen Sich-Einhüllens, ein Umkleidetsein mit einer feineren Substanz, als du sie jetzt hast. Mit einer durchlässigeren, mit einer Substanz, die anspricht auf andere Strahlen, als du es bis jetzt gewohnt warst, feiner - ein Gewebe, das filtert, diese Strahlen aus anderen Sphären durchläßt (so sehe ich es jedenfalls). Dieses feine Kleid ist eine Art von Lieblicher-Machen oder von Entgröberung einer Sphäre, die dich bis jetzt umgibt. Ein jedes Wesen hat eine gewisse Aura, wie ihr sagt, oder ein gewisses Umströmtsein von gewissen Wellen oder Vibrationen, die man sehr wohl vergleichen könnte mit einer Einkleidung oder mit einer Umhüllung. Dieses neue Kleid, das du dir machen lassen möchtest, ist eine feinere Hülle, eine subtilere Gewandung, eine Möglichkeit, sich auf Wellenlängen einzupendeln, die bislang nicht spürbar waren, dadurch, daß dieses Gewand entstofflicht wird, entmaterialisiert. Das ist ein schönes Bild.

Aber was dich beunruhigt hat, ist ein Stich. Dieses Bild eines Stiches ist sehr tief. Ein Stich, das weißt du selbst, ist eine Verwundung, die eindringt in Bereiche, die normalerweise einer Außenwelt nicht zugänglich sind. Ein solcher Stich kann zum Beispiel eine Waffe sein, ein Schwert oder eine Lanze, die ein Wesen töten möchte oder verwunden möchte, einschüchtern möchte. Also ein Stich in der Bedeutung eines feindlichen Eingriffes in ein Wesen. Eine solche Einkörperung des Begriffes „Stich“ ist eigentlich überwiegend. Ein Stich wird koordiniert mit dem Begriff des Schmerzes, des Eindringens etwas Wesensfremden in ein eigenes Feld, das zurückzuckt, das Schmerz empfindet, das diesen Stich nicht leiden möchte.
Dann gibt es natürlich eine ganz andere Definition, die einen ganz anderen Bereich betrifft, eigentlich den Bereich des Gegenteiles, nämlich der Liebe. Ein solches Eindringen eines Wesensfremden in ein Frauenwesen ist der Inbegriff eines Liebesaktes. Auch das ist ein Stich. Ein solches Eindringen in ein Wesen aus Liebe das ist ein Sich-Ausliefern an ein anderes Wesen, eine Art von Aufnehmen eines anderen Wesens in sich selbst, und dadurch die Dokumentation einer Annahme dieses Wesens als Freund im Gegensatz zu einem Feinde.

Eine Brust ist ein Ausdruck der Weiblichkeit und ist organisch zugehörig einem weiblichen Schoß. Und ein Stich durch eine Brust kann durchaus in Parallele gesetzt werden zu einem Stich, den ein Frauenwesen erleidet als Knospe, die aufgeht unter den Flügeln eines Mannes und erblüht und sich öffnet als liebendes Wesen. Dieses Erschrecken vor einem solchen Stich - ich glaube, das ist einem jeden Frauenwesen eigen, das ein solches Erlebnis zum ersten Mal empfängt als eine geöffnete Rose, die sich hingibt einem Bräutigam, einem liebenden Wesen. Von dem es sogar gewillt ist, Schmerz zu erdulden - aus Liebe. Dieses Durchstochenwerden ist ein Opfer, das man einer Liebeskraft auf einem Altare darbringt; und ein solches Annehmen eines Schmerzes aus Liebe, das ist zugleich eine eigene Gabe an dieses andere Wesen, das dir diesen Schmerz zufügt - aus Liebe. Das ist ein wunderbares Geschenk des Nehmens. Ein Geschenk des Nehmens ist ein sehr schönes Bild. Ein Geschenk, das man annimmt, ist zugleich ein Geschenk, das du gibst. Ein Wesen, das schenken will, entäußert sich, und ein Wesen, das dieses Geschenk nicht annehmen will, ist eigentlich verletzend für diesen Schenker. Also ein verweigertes Geschenk ist eine Verletzung des Schenkers. Und so ist ein Annehmen dieses Geschenkes ein Geschenk an den Geber. Ein Wesen hat diesen Stich als unangenehm empfunden, als irgendwie wesensfremd, weil es ein Gewand an dieses Organ geknüpft hat, das ihm neu war, das noch angepaßt werden muß; das noch gewisse Änderungen und gewisse Verbesserungen erwartet, das genau auf dieses einzige Wesen zugeschnitten werden muß. Auf seinen geistigen Leib abgepaßt werden muß, um ihm völliges Wohlempfinden und ein Gefühl des Willkommenen zu vermitteln.

Dieser Traum - so sehen wir es jedenfalls - ist für dich ein Hinweis, daß ein Sich-Schenken in Liebe an einen männlichen Partner verbunden ist mit einer Wunde, mit einem Schmerz und mit einem Angenähtsein; das heißt, ein Liebesakt in dieser geistigen Höhe ist für dich eine Art von Aufgenommensein in ein geistiges - in eine geistige Feinheit und Lauterkeit, die, wenn du das selbst willst, dir als ein Brautschleier folgt durch dein ganzes Leben. Das ist eine Art von Vermählung mit Gott, ein Sich-Ausliefern an diesen schmerzenden Akt des Inbesitz-genommen-Werdens durch Gott.

Amen

M. stellt eine Frage: „Gibt es eine Liebesverbindung zwischen menschlichen Wesen und Geistwesen, und wird eine solche Verbindung von Geistwesen eurer Stufe angestrebt?“

Geist aus der Mitte:

Darauf möchte ich selbst antworten. Diese Frage ist sehr berechtigt und ist auch angestrebt. Diese Frage ist allerdings ein gewisses Risiko, denn es gibt genug Wesen eurer Welt, die prinzipiell solche Verbindungen mit Geistwesen ablehnen, auch nur in der Unterhaltung. Dieses - eine Art von Liebesverhältnis eines gebundenen Wesens und eines fluiden Wesens, das ist absolut möglich. Allerdings ist diese Basis eine andere. Dieses gewisse Sich-Verströmen von liebenden Wesen, die als Paar eine Art Ehe führen oder eine Zugehörigkeit empfinden in Zärtlichkeit und in Hinneigung - dieses Paar erlebt diesen Akt, den du vielleicht ansprichst - ich nehme es jedenfalls an - in einer anderen Weise; die allerdings - das kommt auf das empfangende Wesen an, du sprichst von einem weiblichen Wesen - sich durchaus äußern kann in Empfindungen, die eine Frau hat in der Liebesarmung eines Mannes. Das schließt sich nicht aus, aber es ist nicht eine unbedingte Reaktion eines Frauenwesens. Das ist auch sehr abgestimmt auf das sinnliche Element, das bei jedem Menschen wieder eine andere Intensität besitzt, eine andere Reaktionsfähigkeit. Es gibt auch genügend Wesen, die als Ehefrauen dieses Gefühl nicht kennen, aber auch gar nicht vermissen.

Es gibt Wesen, die ihre Ausströmung der Liebe so vergeistigt haben, daß die Zärtlichkeit der Seelen sozusagen ein Schwerpunkt ist, neben dem diese körperlichen Reaktionen zurücktreten oder unter Umständen gar nicht auftreten. Und trotzdem ist dieses Paar sich in Liebe zugetan. Und ein Frauenwesen kann durchaus als Mensch, als kreatürliches Wesen, alle Erfüllung finden in einer solchen Paarung, ohne diese gewisse jubelnde, in diese Reaktion auszubrechen die ein Wesen momentan fast auslöscht als Wesen eines...

(Hier wurde die Sendung unterbrochen durch das störende Wesen).

Verzeih, das war eine Störung.

Diese kleine Störung soll euch nicht beunruhigen! Ein Wesen hat versucht, zu stören, und wir haben es abgewehrt. Wir wollen fortfahren mit diesem Thema, das gewünscht ist, und von dem wir hoffen, daß es deine Frage beantworten wird.

Wir haben gesagt, ein Paar - ein Menschenpaar - ist als Liebespaar fast ausgelöscht als Einzelwesen. Es fühlt sozusagen eine Zweiheit als Akkord, als eine Harmonie, als ein Liebeslied, das aufsteigt zu Gott. Und es ist so falsch, daß gewisse Menschen das Aufblühen zweier Wesen gering achten! Dieses Kreisen zweier Wesen, die sich fühlen wie ein Schmetterling, dieses Sich-Aufgeben in Liebe, das ist etwas Göttliches. Es ist so falsch, dieses Erfüllen, dieses gegenseitige Sich-Beglücken und Schenken abzuwerten oder als etwas Tierisches zu betrachten! Dieses gegenseitige Schenken ist doch im Plane Gottes inbegriffen. Wie kann ein Wesen annehmen, ein Plan aus Gottes Reich sei schlecht oder unmoralisch?! Das ist doch lächerlich! Ein solches Einssein zwischen zwei Wesen ist auch möglich zwischen einem reinen Geistwesen und einem eingekörperten Wesen.

Dieses Sich-Vereinigen ist ein Übergehen zweier Seelen ineinander, die sich in ihren Strömungen gleichschalten; die einen gedachten Kreis schließen und ein kreisendes Einschwenken fühlen in diese Weltenharmonie. Es ist sehr schade, wir bedauern das oft, daß ein solches Geschenk so herabgewürdigt wird, in eurer Generation hauptsächlich, zu einem unwürdigen und einem zweckentfremdeten - um dieses merkwürdige Wort zu benützen - zu einem reinen Akt der Körper zu degradieren! Wie falsch! Ein Seelenwesen ist als inkarniertes Wesen mit allen seinen Strömungen doch gebunden an diesen Körper, und ein Körper, der ohne seine Seele reagiert, ist vergewaltigt. Das ist eine Grundbedingung der Liebe: die Harmonie eines Ganzwesens, das besteht aus diesen Zwillingskörpern eines fleischlichen und eines geist-seelischen Wesens. Und ein Liebesakt muß beide Körper befriedigen - eine Seele und einen Körper gleichermaßen.

Dieses Entzücken, das ein Geist fühlt, ist allerdings wesentlich ungehemmter. Das ist ein solches ... das ist schlecht auszudrücken. Ein Geistwesen, das eine Hinneigung erfährt, ist unvergleichlich mehr entzückt und erfüllt, als ein Menschenwesen. Es fehlt ihm ja diese Beschwerung und dieses gewisse Verhülltsein durch diese Inkarnation. Das ist eigentlich ganz logisch. Ein Menschenwesen, das die Liebe eines Geistwesens empfängt, reagiert individuell, wie jedes Wesen seine eigene Nuance lebt im Sich-Verbinden mit einem gegenpoligen Wesen. Das ist deshalb kein Gesetz, daß etwa ein Menschenwesen, das einen Geist liebt, körperliche Reaktionen fühlt; aber das kann der Fall sein. Absolut.

Es ist auch oft und oft beobachtet bei Frauenwesen, die allein sind, und die sich einer geistigen Verbindung aufschließen, daß diese Wesen nichts entbehren, was ein menschliches Wesen erfüllen und erfreuen kann. Ein Wesen, das erkannt hat, daß ein Annehmen seines anderen Poles zum Kreise führt oder zur Kugel - im körperlichen Bilde - sollte sich auch bewußt sein, daß das Gefühl der Liebe einem gefühlten und erkannten Geistwesen gegenüber ein echtes Gefühl eines Ehepaares darstellen kann, das beglückt ist über sein Zusammensein, und das dieses Bewußtsein der Liebe seines Partners fühlt als Gnade und als Geschenk.

Dieses andere, was du gefragt hast, daß auch eine Verbindung mehrerer Wesen untereinander - mehrerer Geistwesen - als eine Art von Ehe möglich ist, das ist bei uns die Regel! Dieses Wort „Ehe“ ist sehr mißverständlich. Wesen, die aus einer gleichen Sphäre stammen und die gleiche Entwickelungsstufe besitzen, sind eigentlich alle in einer Art Ehe miteinander verbunden, als harmonierend, als in der gleichen Vibration schwingend, als Wesen, die sich in dieser Fülle dieser geistigen Strömungen sofort erkennen an gewissen Kriterien: an den gleichen Vibrationslängen, an denselben Düften oder Farbkombinationen; das sind Empfänglichkeiten, die ein Menschenwesen nicht kennt, oder jedenfalls höchstens ahnen kann. Und dieses Ineinander-Übergehen empfinden wir in seiner Wonne wie eine Ehe. Das ist nichts Ungewöhnliches.

Dieses Wesen hier, unsere Amaryllis, lebt auch eine Art Vielehe mit seinen Freunden. Dieses gewisse Gefühl des Eingebundenseins in eine Gemeinschaft in Liebe entschädigt sie tausendfach für eine gewisse Einsamkeit als Frau durch die Trennung von ihrem Manne und gibt ihr das Gefühl des innigen Eingebettetseins in unsere Strömungen, daß dieses Wesen eine schönere Ehe führt, als zwei Menschenwesen führen können. Denn ein Geistwesen ist immer anwesend und ist immer hingeneigt zu diesem Menschenwesen; an jedem Ort, und auch auf Abruf nach Willen dieses Menschenwesens sind wir immer ansprechbar. Dieses Da-Sein ist fürdieses empfindsame Wesen sehr wichtig. Denn eine Seele, die einsam ist, verfällt leicht der Trauer und Melancholie. Aber ein Wesen, das ständig die Berührung seiner Freunde fühlt, kann immer getröstet werden. Das hat Ami oft erfahren. Sie ist oft sehr einsam und oft sehr in Trauer. Aber wir haben es immer verstanden, diese Seele zu nähren und mit unseren zärtlichen Strahlen zu umspielen. Und außerdem ist ein solches „Geschoß“, möchte ich sagen, dieser geballte Geist - das ist ein Wurfspeer in Gottes Hand.

Diese verschiedenen Charaktere, die verschiedene Fähigkeiten besitzen, verschiedene Aufgaben auch zu erfüllen haben, dieser Kreis ist so - auf eine so wunderbare Art abgestimmt in seinen Fluiden, daß dieses Wesen eigentlich überhaupt sich nicht als separiert erkennt; sondern diese Gesamtwesenheit reagiert wie ein Einziges, aus einem einzigen Zentrum heraus. Ein jedes Wesen, das in dieser Gemeinschaft lebt, empfindet alle Strömungen seiner Geschwister mit als Halt, als Ergänzung, als Hilfe, und auch als Liebeserfüllung. Auch wir Wesen untereinander sind in einer gewissen Seligkeit. Es ist ein so ausgewählter Kreis, ein solcher Akkord, der aus einem Atem schwingt und aus einem Pulse schlägt! Das ist das, was wir eigentlich meinten, wenn wir sagten: „Wir führen eine Ehe oder etwas Ehe-Ähnliches“; das ist dieser Grundakkord, in dem kein Ton für sich allein Anspruch erhebt, sondern nur als Ergänzung und als Vervollkommnung dieses Goldenen Balles, der in der Hand Gottes ruht, und auch geworfen werden kann auf ein Ziel. Ich hoffe, du verstehst dieses Bild! Wir meinen, eine solche Arbeit mit dir zum Beispiel, das ist, als ob Gott uns geworfen hätte in deine Hand, und als ob du uns aufgefangen hättest als ein Geschenk.

Amen

 

Margot bittet um ein Gebet

All-Licht und Allsonne!
Dir bringe ich mich dar als dein Opfer.
Aus dir blühe ich.
Aus dir wachse ich.
All meine Liebe mündet in deinen Schoß.
All meine Gedanken gehen ein in deine Planung.

Ich bitte dich, du Allwesen,
hilf mir doch, einzugehen in deine Tiefenseele,
aufzublühen in deiner Brust!
Gib mir doch die Kraft,
aus dir zu schöpfen
als meinem Vater und meiner Mutter!
Und gib mir die Kraft,
auszubluten alle die Geschenke,
die du mir gibst,
an meine Brüder und Schwestern,
an alle, die mich bitten,
an alle, die bedürftig sind,
an alle, die dich lieben und suchen!

Ich möchte ein Licht sein aus deinem Herzen!
Ich möchte sein eine Flamme aus deiner Liebe!
Eine Lilie, die blüht in deiner Hand
und mit ihrem Duft alle Menschen erfreut.
Und mit ihrem Glanz leuchtet
als eine Kerze auf deinem Baum.

Ich möchte dich bitten,
du ewiges und alleines wunderbares Licht,
daß du auch mich mitnimmst
auf dieser Straße des Lichtes,
die ich doch gehen möchte,
und die oft so schwer mir fällt
mit den vielen Steinen und den Abgründen!

Ich bitte dich,
daß du deine Freunde mir schickst
als deine Boten und deine Lichtkinder!

Amen