Kontakt zu Schutzgeistern

AMARYLLIS

73. Bandaufnahme in Tettnang,  4.11.1984

Frage: “Könnt ihr Kontakt aufnehmen zu unseren Schutzgeistern? Könnt ihr sie sehen oder auf irgendeine andere Art wahrnehmen?”

Ich bin also Puntila und da ich in meiner fast ausschließlichen Funktion selbst dieses Amt eines schützenden Wesens wahrnehme, halte ich mich auch für berechtigt, auf diese Frage zu antworten. Im allgemeinen sind es meine Brüder, die sprechen, aber diese Grenzen oder diese Unterscheidungen der Kompetenzen sind immer fließend. Und ich werde mich deshalb selbst stellen dieser Frage.
Die Funktion eines oder auch mehrerer Schutzwesen oder, wenn ihr wollt, auch “Schutzengel” - es ist in unserem Vokabular ungenau ausgedrückt, da wir sehr streng unterscheiden zwischen einem Voll-Geistwesen und einem einflügeligen Geistwesen, wie wir sie alle sind; deshalb möchte ich vorziehen das Wort Schutzwesen oder Schutzgeist zu nennen.... Ein Schutzwesen also, das aus freiem Willen sich zugesellt einer inkarnierten Seele, ist über die Dauer dieser Erdenwanderung - im allgemeinen jedenfalls - angesetzt genau auf die Fluide, auf die Farbenspiele, auf das Fluidum dieses Individuums. Ein Schutzwesen also spiegelt sozusagen die Möglichkeiten wider seines Schützlings.

In unsrem Falle zum Beispiel, wenn ich mich nennen darf und Amaryllis darf ich sagen, daß unser Zusammensein gleicht einem Gesang - “Gesang?” (fragt Ami) - jesche - einem Gesang zweier Stimmen, die aufeinander abgetönt sind, die gleiche Sprache sprechen, dieselbe Tonlage wahrnehmen, die zusammen atmen, zusammen leiden, sich freuen, auch sich ängstigen unter Umständen, zum mindesten, was meine kleine Braut betrifft; aber diese ängstlichen Wellen teilen sich mir mit und lassen mich tief leiden im Mitgefühl mit meinem Schützling.

Im Fall von diesem Medium muß ich allerdings einschränken, daß nicht ich allein diese Schutzfunktion hier innehabe. Im Grunde genommen ist es das ganze Kreiswesen, oder dieses lückenlose Gebilde von Leuchtseelen, anzusehen wie eine Ringburg oder wie ein Gürtel aus Speeren, der es unmöglich macht für jedes Geistwesen, anzudrängen gegen diese Seele, die zum Beispiel jetzt in diesem Stadium der Medialität absolut hilflos wäre und offen für jeden Anruf aus unserer Welt. Aber ein Medium, das gelobt hat, für Gott zu singen und zu verbrennen in der Liebe, ist in unserer Welt gleichzusetzen einer (Ami kann es nicht verstehen und fragt: “Wie heißt es?”)  -  gleichzusetzen einer Feder,  die treibt schutzlos im Herbstwind, so wie ihr es in den letzten Tagen selbst erlebt habt. Und diese Feder, das haben wir in früheren Diktaten oder auch in diesen Fabeln im Bilde erwähnt als Gleichnis, ist ein Brustfederchen aus dem Heiligen Pfauen. Und so ist ein schutzloses Fliegen-Kind, das treibt zwischen den Welten - der freien geistigen und der gebundenen geistigen - für uns etwas absolut Heiliges, zu dem wir uns drängen und das wir schützen mit unserem Leibe, um in euren irdischen Bildern zu reden. Wir sind sozusagen die “Leibwache” um dieses treibende Flöckchen. Ein jedes Wesen in dieser Garde ist ausgestattet mit Abwehrkräften, und es ist noch niemals vorgekommen in diesen vielen Jahren, da wir zusammen arbeiten mit dieser Seele, daß ein Kreis gesprengt worden wäre, daß eine Sitzung, wie ihr sagt, abgebrochen worden wäre; denn an unseren Schilden bricht sich jeder Pfeil, der verletzen könnte dieses verwundbare Geschöpf.

Die Tatsache aber, daß Geistwesen sich angezogen fühlen zu den inkarnierten Wesen, ist sogar gesetzlich. Das heißt, es gibt nicht ein einziges inkarniertes Seelenwesen, das nicht für sich beanspruchen dürfte ein beigeordnetes geistiges Geschwister, das sich völlig in den Dienst dieser Seele stellt, sich einbohrt sozusagen in die Aura dieses Wesens, mitempfindet jede Regung und auch versucht, in gewissen Momenten gerade der Angst, der Unsicherheit, des Leichtsinns, anzuregen diese zu beschützende Seele, auf sich selbst zu horchen. Auf sich selbst zu horchen - das ist völlig richtig, Amaryllis.

Wir haben schon erläutert, daß die Aktionsmöglichkeiten der Schutzwesen oft überschätzt werden in euren Lehren oder in eurer Überzeugung. Diese Schutzwesen können nicht de facto eingreifen in einen irdischen Ablauf der Geschehnisse oder ein Schicksal wenden, im Irdischen gesehen, das sich anschickt, dich zu überrollen  oder anzuspringen. Diese Schildwachen haben einzig die Möglichkeit, sich anzunehmen dem Seelen-Zwilling eines Menschenwesens durch Übertragung von - wie sollen wir das ausdrücken? - es gibt gewisse Ahnungen, oder eigentlich unwägbare Strömungen, die dich treiben in eine Richtung, oder die dich warnen vor irgendeiner Handlung. Diese Gefühle oder diese unbeweisbaren Antriebe sind sehr oft Beeinflussungen solcher Schutzwesen, die versuchen, deine Seele anzusprechen, Kontakt aufzunehmen mit den Vibrationen dieses geistigen Zwillings eines Menschenwesens.

Allerdings sind diesen Kommunikations-Möglichkeiten enge Grenzen gesetzt. Denn ein jedes Antworten und Fragen, oder ein jedes Senden und Empfangen, ein jedes Sprechen und Horchen ist gebunden an die Empfangsmöglichkeit oder an das Aufblenden des Willens. Ein Schutzwesen wird ewig auf verlorenem Posten stehen, solange zum Beispiel ein menschliches Seelenkind von vornherein diese Möglichkeit leugnet, abstreitet, nicht wahrhaben möchte. So wie ein Ruf ins Leere geht, wenn er keine Ohren findet, keine Möglichkeit, die Frequenz zu treffen des Empfängers. Es ist sehr sinnvoll, was man euch lehrt in euren Kirchen, von einem Schutzengel zu sprechen. Denn ein jedes Ausgeformte aus der Sphäre des Möglichen korrespondiert ewig mit dem ganzen Universum. Und eine jede Seele ist verbunden ewig mit der Seelensubstanz des Göttlichen Seelengrundes. Und ein Menschenkind in der Verhüllung des Körpers ist absolut gleichzusetzen einer Freiseele. Denn auch diese verdichteten Formen des Geistes, die ihr “Materie” nennt, sind in unserem Sprachgebrauche nichts anderes als Geist, der - aus welchen Gründen auch immer - eingetaucht worden ist in die  --(Ami stöhnt: “Ach, Punti, der Text ist viel zu schwierig!”  Wirklich?   “Ja, ich finde die Worte nicht!”   Du bist zu aufgeregt, Ami, es ist ganz einfach!) Alle Materie ist Geist, auch die Festformen, die zugeordnet worden sind diesem Planeten, und dort vibrieren im Vollkommenen dieser Erscheinungsform eines bewohnten Sterngebildes.

Warum die Materie sich verhärtet, wissen wir nicht. Aber es ist bestehend und daher göttlich, denn es gibt nichts im Universum, das nicht schwingen würde im All-Plane, im Ur-Grund aller Erscheinungsformen oder aller Möglichkeit, Erscheinung zu werden.

Selbstverständlich, Ami, sind diese Texte schwierig! Wir lieben es, dich zu fordern, und wir lieben es auch, unsere Hörer zu fordern! Denn eine solche Stunde ist für uns ein Anruf und ein Gebet. Aber Seelen, die zu uns kommen, haben auch das Anrecht, ein Angebot zu erhalten, das zum Nachdenken reizt, oder gegebenenfalls auch keinen Spiegelungsgrund vorfindet und dir viele Gänge erspart in Zukunft, wenn du glaubst, daß diese Kost dir zu schwer ist. Aber wir finden es schön, auch einmal einen Versuch zu wagen bei Brüdern und Schwestern, die wir noch nicht kennen und ihnen zu zeigen, welche Leistung zum Beispiel dahinter steht von uns als Lehrer und von diesem Menschenkind als unser Mund, geistige Übertragung versuchsweise jedenfalls hörbar werden zu lassen in den Begriffen und Bildern, die ihr selbst in eurer Sprache im Munde führt. Und vielleicht wird euch auch ein solcher Abend wertvoller, daß man euch etwas zumutet, von dem ihr selbst vielleicht noch gar nicht wußtet, daß es bei euch eine Antwort finden könnte, ein Aufhorchen, ein Aufmerksamwerden. Denn solche Stunden sind mehr als eine Aufnahme auf diesem Bandgerät. Sie sind unser Herzblut sozusagen und der Lebensinhalt dieses Frauenwesens geworden im letzten Endeffekt, das sagt sie uns oft: “Ohne diese Arbeit würde ich mein Leben zum mindesten glanzlos und lauwarm empfinden. Ich muß brennen in der geistigen Flamme! Das habe ich mir gewünscht, und ich bleibe mir treu.”-- Ja.

Unsere Freundin fragt: “Schutzwesen - warum sagt ihr, ist es uns nicht vergönnt oder möglich oder erlaubt, Kontakt aufzunehmen zum Beispiel mit deinen eigenen Liebeswesen, die um dich geschart sind?  Ein Schutzwesen ist nicht auswechselbar. Es ist einzig gepolt sozusagen auf dich, auf deine einzige Echomöglichkeit. Ein Verbindung-Aufnehmen ist zwar durchaus möglich, aber wenn du nach einem Namen fragst - Namen sind Willkür! Nimm zum Beispiel unsere Namen; Puntila, Eniasch-Ata, Char Taijama oder Camajo, Aramaton - sie rufen in diesem Medium eine Welt von Empfindung wach, und vielleicht lassen sie dich ganz kalt. In unserer Welt, in unserer Sphäre gibt es keine Namen. Wir haben uns diese Namen zugelegt in vollem Bewußtsein, daß diese Namen aufleuchten in dieser Seele. Und wir haben es erlebt in einem anderen Kreise (Bad Wurzach, Prof. Sch.), daß gerade diese Seele außerordentlich abgeneigt war diesen gebräuchlichen Namen eurer - in eurem Lande hier.

Die Verbindung zwischen diesen Lehrwesen und diesem Medium ist so fein gesponnen, daß eigentlich dieses Gewebe gar nicht mehr von einander separiert werden könnte in seine verschiedenen Fäden oder Knoten oder Flechtungen. Es ist wie ein Lichtball sozusagen. Und diese Namen sind eine Färbung, ein Duftakkord, in dem wir alle schwingen.

Wir gaben zu bedenken, daß das Zusammenspiel der Schutzwesen mit ihrem anvertrauten Seelenkind das Höchstmaß an Effektivität erreichen muß, und so sind unsere Namen genau die Leuchtkraft, die von diesem Wesen selbst ausgeht. Das sind alles Bilder. Aber mit einem bißchen guten Willen oder auch Ausdauer könnten wir uns vorstellen, daß auch Menschenkinder, die solche blumenreichen Sprachen nicht gewohnt sind, sich einfühlen könnten in unsere Gepflogenheiten der Formulierung.

Was wir diesem Frauenwesen sagen dürfen, ist dies (zu Fr. Meister): Es ist nicht nur ein Schutzwesen, das dich umspielt, es ist eine ganze Gruppe. Ein Schutzwesen ist immer aus der Liebe entsprungen, und je ähnlicher du der Liebe wirst, desto empfänglicher wirst du werden für deine eigenen Gegenpole oder Schwester- oder Bruderwesen, die sich bemühen, zu durchdringen dieses Seelen-Kostüm und den göttlichen Spiegel in dir zu erfassen.

Es ist uns verboten, zum Beispiel, zu verdrängen - das ist nur ein Beispiel - ein Schutzwesen, das auf dich angesetzt ist, und seine Stelle einzunehmen. Und das ist nicht nur verboten, es ist auch im Endeffekt auch gar nicht möglich. Andererseits ist tausendfach erwiesen, daß unerwünschte Geistwesen sich drängen zu einem Menschenkind. Es gibt echte Besessenheiten - absolut. Das ist keine Erfindung eurer Kirchen, es ist Wahrheit. Und ihr könntet nun mit einem Anflug von Logik fragen wollen: Warum, wenn wir schon Schutzwesen haben, die sich um uns kümmern, warum können wir werden ein Spielball unerwünschter Geistheiten? Auch aus unschönen Sphären; aus negativen Strömungen, die es in unserer Welt gibt wie in eurer? Darauf muß ich antworten: Ein Schutzwesen ist auf dich selbst auch angewiesen. Es ist sozusagen ein Bittendes, das - “Bittendes, Punti?” fragt Ami erstaunt - jesche, ein Bittendes, das umschmeichelt dein Ja-Sagen. Wenn du “nein sagst oder dich abwendest, ist dieses Wesen sozusagen gebunden, gefesselt, und hat es sehr schwer, andrängende Geschwister aus anderen Sphären von dir abzuhalten. Andererseits bleibt dir immer noch das Gebet in das Zentrum Gottes selbst, unter Umgehung des Glaubens an Schutzwesen. Denn der höchste Schutz, der dir gewährt werden kann, ist, zu spiegeln Gott in dir. Ein solches Wesen ist so unangreifbar, daß diese negativen Ansprünge gar nicht fühlbar werden können.

Wir können eigentlich euch immer nur ans Herz legen, Gott in euch zu suchen und zu werden. Wir sind alle nur Organe sozusagen, die erfüllen die Gesetze des Gleichgewichtes im Universum, das ewig strebt in die Ausgewogenheit, in die Entspannung, in die ideale Schwingung, die verglichen werden kann einer Saite, die gespannt ist zwischen zwei Polen und vibriert in sich selbst in der Harmonie der Farben eigentlich.