Die Abhängigkeit der Ich-Hälften

AMARYLLIS

24.2.82

Aradura lehrt über die Abhängigkeit der Ich-Hälften

Ich bin Milan-Veda; aber eine Fortsetzung unserer wissenschaftlichen Betrachtung ist heute überlassen einer göttlichen Strahlheit aus dem Absoluten. Eine solche Einstrahlung ist für dich eine Bestätigung und Erfahrung, die eine Lektion leben läßt in der Vereinigung und Spiegelung einer Luna und ihrer Waage in der Liebe. Eine solche Übertragung ist zugleich der Versuch, eine empörte, verzweifelte, ratlose und bekümmerte Trauerweide fühlen zu lassen, daß eine jede Wallung auch aufgefangen werden kann durch das Öl Araduras. Ja - und dieses Öl salbt eine Braut und Semiramis.

Aradura:

Dieses Kapitel behandelt die Frage, inwieweit eine Einzelseele abhängig ist von einer anderen Einzelseele, die als zweiter Flügel oder Echo abhängig ist vom Reifegrad ihres Partners im Rhythmus ihrer Lichtwerdung und Heimkehr in dieses Urfeld oder absolute Ich. Wir haben gesagt: eine Halbseele wandert blind und ohne Erinnerung lebenslang im Zyklus ihrer Prüfungsphasen und kennt ihr eigenes Du nicht. Ein solches Einhalten einer Richtung ist trotzdem garantiert für beide Partner in dem Sinne, daß zwei Flügel einzig sich erheben können in das Licht, im Stadium der selben Bewegung, desselben Fortschritts, der gleichen Leistungsfähigkeit und einer absolut gegengleichen Schwingung. Dieses beidseitige Bedingende also muß irgendwo gesteuert sein. In der Theorie bestünde durchaus die Gefahr, daß Lichtseelen auf ihrem Wege ungleich wanderten und daher auch ungleich im Erreichen ihrer Quelle ankämen. Das ist nicht der Fall.

Eine jede Voll-Seele oder Ring-Seele ist gekettet und gefesselt an diese gesetzmäßige Übereinstimmung ihrer beiden Schultern oder Flügel, die einzig im gleichen Flügelschlag und Aufwind an Höhe gewinnen können. Dieses gemeinsame Reifen aber ist gewährleistet durch eine ewige Trägerschaft einer absoluten Bindung im Zentrum des Seins an sich oder in Gott. Ein solches Abhängigsein einer jeden Ring-Seele von ihrer göttlichen Brutstätte sichert ihr eine Weiterentwicklung beider Spiegelhälften im selben Atemzuge oder auf der selben Woge der Jina. Mit Jina ist definiert eine symmetrische Kurve oder Woge, die euer Boot emporhebt. Diese Jina ist verstanden als Bild und Symbol eines Schiffleins im Lebensmeere, das nicht nur emporgetragen wird. Es gibt auch Wellentäler und Strudel und Wirbel. Dieses Bild ist trotzdem tröstlich. Ein jedes Boot, das untergeht, bleibt im Meer. Kein Schiff ist verloren. Eine jede Planke wird gehoben und neu gefügt zum Boote für eine neue Fahrt und einen gesegneten Anfang.

Ein Paar also im Zerrissensein und in der Blindheit hat sein Modell der Vollkommenheit ewig und unverwechselbar. Es sind immer dieselben Planken, die zusammengefügt werden. Und sie tragen immer - im Prinzip. Es liegt einzig am Steuermann, ob sein Schifflein den Kurs hält und automatisch in den Hafen einläuft. Es gibt nur einen Kurs. Dieser Vergleich ist natürlich falsch. Zwei im selben Boot müßten sich doch kennen. Sie kennen sich auch. Aber sie sehen sich nicht. Einzig in dem Moment, in dem ihr Boot Anker wirft im Herzen Gottes und zugleich eingeht in die Himmlische Ehe in der Kammer von Braut und Bräutigam - erst dann taut das Eis auf ihren Augen.

Ami - es war einmal eine Fischin unter dem Eise gefangen. Aber ein Sonnenstrahl hat ein Loch getaut ins Eis, und die Fischin hat über sich einen Brennenden Fisch fliegen sehen im Mondlicht.

Amen
Aradura