Das Anfangswort

AMARYLLIS

17.2.1980

Aradura diktiert

Ich habe dir versprochen, eine Lektion über ein wichtiges Thema zu wiederholen. Ein Mitbruder und ein Gelehrter verbindet seine bindende Überzeugung meiner lebenden Christus-Leiblichkeit auf ein bekanntes und umstrittenes Anfangs-Wort: Dieses umstrittene und vielzitierte Bibelwort heißt mit Recht

„Anfangswort“.

Ein Wort ist ein Mittel, um ein Wesen aufmerksam zu machen, um ihm eigene Tiefenströme merkbar zu machen. Ein Fluidum wird bestimmt und eingegrenzt in einen bildhaften Abdruck, in einen bestimmten und verfügbaren Gedanken oder aber in ein gegossenes Aufnahmegefäß. Ein „gegossenes“ ist nicht richtig. Ein verfügbares fluidisches Grundblut ?- eine Ursubstanz bindet sich in ein spezifisches und bestimmbares Material, in ein gröberes und stofflicheres Element. Ein Ruhendes bewegt sich auf einen erfaßbaren Punkt zu. In diesem Punkt gebiert sich etwas Deutbares. Ein Ursein begreift sich selbst als verfestigter und definierter Fluchtpunkt ? Keim. Ein Begreifen gebiert einen Begriff. Ein Begriff ist bereits etwas Stoffliches. Etwas Stoffliches ist aber genau umreißbar, abgegrenzt, ausgeformt , bewußt, ein Umgrenztes und Deutbares. Es vermag bereits mit einer bindenden Verfestigung abgesondert zu werden. Ein, Abgesondertes bedeutet ein Einzelnes. Ein Einzelnes übernimmt aber zugleich alle Eigenschaften seines Ursprungs.

Ein bestimmtes Einzelnes aber ist erkennbar oder ähnlich einem Gleichstofflichen. Diese deutbaren und erkennbaren feinstofflichen Teile bilden die Ideen. Eine Idee bindet sich selbst in abgegrenzte andersstoffliche Gefäße. Ein solches Gefäß heißt ihr Gedanken. Ein Gedanke wird „gefaßt“ - jesche, er wird mit eigener Substanz durchdrungen und damit ein Bestandteil eines Menschenwesens. Ein Gedanke ist denkbar. Und damit bereits ein willkürlich und bewußt gehandhabtes Werkzeug. Alle diese gedanklichen Verfestigungen sind konkrete Bestandteile eurer Welt. Ein Gedanke ist absolut stofflich. Allerdings verfügt ein Gedanke über Bildkräfte aus einer anderen Sphäre. Aus diesen Bildkräften schöpft ihr eure Bildsprache.

Ein Bild erheischt die Vorstellung. Eine Vorstellung ist vergleichbar mit einer Projektion eigener verfügbarer Bildkeime auf ein vorbereitetes Kraftfeld. Mit Kraftfeld meine ich ein konkretes stoffliches Umfeld. In diesem vorbereiteten Feld gerinnt die Bildsubstanz zu einem absolut unverwechselbaren und eindeutigen Umriß - einem Bild. Das Gebildete ist eine Wirklichkeit. Allerdings lebt sie mit ihrem Selbst und ihrer Formkraft in einer Geistsphäre. Um sie in die Sphäre des Irdischen einzuleiben, begreift sie der Mensch mit Worten. Ja Ama - ein begriffenes Wort bedeutet eine Geburt. Aber ein geborenes Wort - das bin ich. Ein geborenes Wort ist eine lebende Wahrheit.

Amen.

Eine Unterschrift wollte er nicht nennen.

Gestern sprach er noch von der Wirklichkeit des Wortes seiner Kraft und auch seiner Gefahr. „Mit Worten sind mehr Menschen getötet worden als mit allen Waffen der Welt“, sagte er.